Bruckners Laufbahn als Komponist begann mit kirchlicher Gebrauchsmusik. Auch entstammte derKomponist dem ländlichen Kantorenmilieu, wuchs in geistlichen Ausbildungsstätten auf und warOrganist. Und es war die Messe in d-Moll, die Bruckner als sein erstes gültiges Werk ansah. Was inden frühen Werken kirchlicher Gebrauchsmusik sich niederschlug, lässt den späteren Sinfoniker kaumerahnen.Diese CD vereint Werke aus der Spätzeit Bruckners - denn auch die Messe e-Moll erklingt hier in derFassung für Chor und Bläser von 1882 - vielleicht seine am ehesten sinfonisch gedachte Messe. Undder 150. Psalm ist Bruckners letztes geistliches Werk überhaupt (1892). Obwohl alsGelegenheitsarbeit entstanden, gehört es zu seinen bedeutendsten Werken. Auch das Te Deum (1884/85)bedient sich einer entfesselten Klanglichkeit.Helmuth Rilling, sein Bach-Collegium Stuttgart, die Gächinger Kantorei sowie vier herausragendeSolisten: Pamela Coburn, Ingeborg Danz, Christian Elsner und Hans-Josef Selig geben in diesenbewegenden Sakralwerken einen Bruckner, der den Brückenschlag schafft zwischen sinfonischer undsakraler Musik und erfreuen mit dieser konservativen Darstellung kompositorischen Neulands!